Karl Friedrich Schinkel

Unter allen bedeutenden Männern, die Ruppin, Stadt der Grafschaft, hervorgebracht, ist Karl Friedrich Schinkel der bedeutendste. Der "alte Zieten" übertrifft ihn freilich an Popularität ... Wäre Zieten nie geboren, so besäßen wir ... eine volkstümliche Figur weniger, wäre Schinkel nie geboren, so gebräch'es unsrer immerhin eigenartigen künstlerischen Entwickling an ihrem wesentlichsten Moment.

 

 

So charakterisierte Theodor Fontane den großen preußischen Baumeister in den „Wanderungen durch die Mark Brandenburg".
 

Karl Friedrich Schinkel, der bedeutendste Architekt des deutschen Klassizismus, erblickte am 13. März 1781 in Neuruppin als Sohn des geistigen Inspektors Hans Kuno Christoph und Dorothea Schinkel das Licht der Welt.

 

Seine Kinderjahre erlebte Schinkel in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem großen Stadtbrand von 1787, bei dem mehr als zwei Drittel Neuruppins zerstört wurden, u. a. auch das Pfarrhaus, in dem die Familie Schinkel gelebt hatte. Nach dem Tod des Vaters 1787 zog die Witwe mit ihren fünf Kindern in das Predigerwitwenhaus in die Fischbänkenstraße 8, wo Schinkel bis 1794 lebte.

 

Mit 13 Jahren verließ Schinkel seine Geburtsstadt; Übersiedlung der Familie nach Berlin. Dort besuchte er das Gymnasium  „Zum Grauen Kloster“. Später ging er in Berlin beim Architekten Gilly in die Lehre. Es liegt nahe, dass der künstlerisch veranlagte Junge hier Anregungen für seine berufliche Entwicklung erhalten hat.

 

Nach seinem Studium der Architektur bei David Gilly in Berlin trat er in den Preußischen Staatsdienst. Als Bau- bzw. Oberbaurat nahm Schinkel entscheidenden Einfluss auf die Architektur des Berliner Zentrums. Im gesamten preußischen Gebiet wurde nach Schinkels Plänen und Richtlinien gebaut (Schinkel-Schule).