Vortrag über den Maler Eduard Ockel
14.05.2025 von – Uhr
Gerd Kley spricht über den Maler Eduard Ockel. Eduard Ockel (1834-1910)
Eduard Ockel – der vergessene Maler der Mark (Quelle: MOZ)
Eduard Ockel (1834-1910) war ein erfolgreicher Landschaftsmaler. Heute ist er fast in Vergessenheit geraten. Der Autor Gerd Kley will mit einem Buch über Ockels eine Wiederentdeckung vorantreiben.
Er gehört zu den heute vergessenen Landschaftsmalern Preußens, deren Werke seinerzeit die Salons des arrivierten Bürgertums und mancher Adeliger zierten. Eduard Ockel (1834–1910) war jahrelang erfolgreich auf dem Kunstmarkt, aber sein naturalistischer Stil galt schon zu Lebzeiten als altbacken und wenig innovativ. Detailverliebte Natur- und Landschaftsdarstellungen waren in den Zeiten des aufkommenden Impressionismus bei international orientierten Kunstliebhabern der Jahrhundertwende nicht mehr en vogue.
Gerd Kley, Jahrgang 1943, hat sich dieses vergessenen Malers nun angenommen und mit einer materialreichen Recherche den Versuch einer Wiederbelebung der Ockel-Rezeption gestartet. Sein Buch „Johann Carl Wilhelm Eduard Ockel – Der vergessene Maler der Mark Brandenburg“ legt nahe, dass Ockel deutlich aufgeschlossener gegenüber aktuellen Entwicklungen gewesen ist, als die klischeehafte Einordnung dieses Malers es zunächst nahelegt.
Faktenreiche Recherchen
Warum aber ausgerechnet dieser fast komplett vergessene Maler? Mit Ockel teilt Kley eine Verbindung zu dem Ort Schwante bei Kremmen. Dort, wo Ockel geboren wurde, lebt Gerd Kley heute. Der promovierte Physiker hat sein Berufsleben der Materialforschung gewidmet und erst nach dem Eintritt in den Ruhestand begonnen, sich intensiver der Kunst- und Regionalgeschichte zu widmen. Kley hat ausgiebig zu dem Baumeister Friedrich August Stüler (1800–1865) publiziert.
In seinem neuen Buch zeichnet Kley die Lebensstationen Ockels genaustens nach. Dabei wird deutlich, wie sehr den märkischen Maler seine Studienjahre in Frankreich ab 1858 geprägt haben. Zunächst in Paris, später dann in der einflussreichen Gemeinschaft der Freilichtmaler von Barbizon (der „Schule von Fontainebleau“) kommt Ockel durchaus mit der Aufbruchsstimmung jener Jahre in Berührung.
Detailreiche Landschaftsdarstellungen
In den frühen 1860er-Jahren begann Ockels erfolgreiche Periode der Landschaftsmalerei mit Lebensstationen und Aufenthalten in Berlin und Brandenburg. Ockel perfektionierte die detail- und maßstabsgetreue Darstellung von Natur, Tierwelt und dörflichem Leben. Ab etwa 1890 aber begann sein Stern zu sinken. In seinen letzten Lebens- und Schaffensjahren malte Ockel weitgehend abseits des Kunstmarktes unbeirrt weiter.
Dies ist nicht das Buch eines Kunsthistorikers, sondern das eines Regionalkundlers, der eine Lücke schließen will. Mit Bewertungen von Ockels Malerei hält Kley sich zurück, er zeigt allenfalls Einflüsse auf, beschreibt ausgewählte Bilder und ordnet sie in den Kontext der zeitgenössischen Kunstrezeption ein. Und das ist angesichts der bislang ausgebliebenen Publikationstätigkeit zu Ockels Werk von Vorteil: Als Startpunkt für weitere Forschungen ist dieses Buch eine gute Grundlage.
Gerd Kley: „Johann Carl Wilhelm Eduard Ockel – der vergessene Maler der Mark Brandenburg“, Findling Verlag, 75 Abbildungen, 96 Seiten, 15 Euro
Veranstalter
Karl-Friedrich-Schinkel-Gesellschaft e. V.
Fischbänkenstraße 8
16816 Neuruppin
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